Papierlose Praxis dank digitaler Patientenformulare

Papierlose Praxis
Telemedizin

In einer papierlosen Praxis werden Patientendaten digital gespeichert, sodass möglichst vollständig auf Papierausdrucke verzichtet werden kann. Wie das funktioniert, wie Sie davon profitieren können und welche Software Sie dabei unterstützen kann, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Kurz und knapp

  • In einer papierlosen Praxis werden Patientendaten digital gespeichert. Auf Papierausdrucke wird verzichtet.
  • Sowohl Patientenformulare als auch Berichte, Befunde und Arztbriefe können digital und papierlos abgebildet werden.
  • Die papierlose Praxis spart Ihnen Papier-, Druck- und Personalkosten und ermöglicht Ihnen effizientere Prozesse.

Papierlose Praxis: was ist das?

In einer papierlosen Praxis erfolgen die Erhebung, die Dokumentation, der Versand sowie auch die Archivierung sämtlicher Unterlagen – wie der Name bereits vermuten lässt – papierlos.

Während bei gesetzlich krankenversicherten Patienten ein Großteil der administrativen Prozesse über die elektronische Gesundheitskarte läuft, müssen vor allem Privatpatienten – gerade bei der Neuaufnahme in einer Praxis – eine Vielzahl verschiedener Formulare ausfüllen. Diese müssen von Ihrem Praxispersonal anschließend eingescannt oder abgetippt, abgeheftet und/oder geschreddert werden. Das ist weder nachhaltig noch effizient. So zumindest bisher. Denn mittlerweile gibt es die Möglichkeit, eine papierlose Praxis zu führen, indem diese Prozesse vollständig digital abgebildet werden. Das betrifft sowohl Frage- und Aufklärungsbögen als auch Befunde und Berichte. Auch die externe Kommunikation mit anderen Leistungsträgern erfolgt – soweit möglich – digital und papierlos.

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Digitale Patientenformulare

Während die Daten von Patienten in der Vergangenheit in der Regel mithilfe von Zettel, Stift und Klemmbrett erhoben wurden, erfolgen Patientenaufklärung, digitale Anamnese, Stammdatenerhebung und Co. in der papierlosen Praxis digital mithilfe eines Tablets oder eines Smartphones. In der praktischen Umsetzung kann der Umgang mit digitalen Formularen beispielsweise wie folgt aussehen:

  • a) Formulare per E-Mail: Sie senden Ihrem Patienten die Unterlagen bereits im Vorfeld seines Termins per E-Mail zu, sodass Ihr Patient diese bereits zuhause auf seinem Smartphone ausfüllen und die Antworten digital an Sie übermitteln kann.
  • b) Eingabe per Tablet: Alternativ stellen Sie Ihrem Patienten vor Ort in der Praxis ein Tablet zur Eingabe seiner Daten zur Verfügung. Damit die Patienten das Tablet ausschließlich zum Zwecke der Stammdatenabfrage bzw. der Eigenanamnese verwenden können, kann das Tablet in einen speziell eingeschränkten Modus versetzt werden.

Professionelle Anbieter für digitale Patientenformulare ermöglichen üblicherweise eine rechtssichere, elektronische Unterschrift gemäß der EU-Verordnung 910/2014 (eIDAS). So können Ihre Patienten Ihre Angaben unkompliziert auf ihrem Smartphone oder Ihrem praxiseigenen Tablet signieren, ohne dass ein zusätzliches Ausdrucken und Unterzeichnen der Dokumente erforderlich ist. Per Knopfdruck lassen sich die Antworten Ihres Patienten anschließend in die Praxisverwaltungssoftware (PVS) übertragen bzw. in der elektronischen Patientenakte ablegen.

Tipp:
Bestenfalls werden die Tablets im Anschluss gründlich desinfiziert und wieder an eine Ladestation angeschlossen, sodass sie auch für den nächsten Patienten wieder in geladenem und hygienischem Zustand zur Verfügung stehen.

Digitale Berichterstellung

Nicht nur die Fragebögen Ihrer Patienten, sondern auch Ihre eigene Berichterstellung findet im Rahmen einer papierlosen Praxis digital statt. So ermöglicht es Ihnen die Digitalisierung der Berichterstellung, Vorlagen für die häufigsten Fälle zu erstellen und mit Platzhaltern zu versehen. So sparen Sie beim Ausfüllen zu späterem Zeitpunkt wertvolle Zeit. Dadurch, dass die Berichte nun schon digital vorliegen, können Sie diese unkompliziert an andere medizinische Leistungsträger übermitteln, ohne dass Sie sie zuvor einscannen oder abtippen müssen.

Digitale Befunde

Sofern auch Medizingeräte (z. B. Elektrokardiogramme) an die Praxisverwaltungssoftware angeschlossen sind, können auch diese Daten von vornherein digital erhoben und unkompliziert in die jeweilige Patientenakte übertragen werden. Auch diese Unterlagen müssen nun nicht mehr ausgedruckt und abgeheftet werden, sondern liegen digital vor.

Papierlose Praxis dank digitaler Patientenformulare
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Externe Kommunikation

Neben den Dokumenten, die in Ihrer Praxis entstehen, erhalten und versenden Praxen eine Vielzahl weiterer Dokumente verschiedener Fachärzte, Pflegeeinrichtungen oder anderer medizinischer Institutionen, darunter Arztbriefe, Röntgenbilder und Fremdbefunde. In der Vergangenheit mussten diese Dokumente in der externen Kommunikation zwischen Arztpraxen, Kliniken und Co. zunächst ausgedruckt, gefaltet, kuvertiert, mit einer Briefmarke versehen und zur Post gebracht werden. Der Empfänger wiederum musste ein paar Tage auf den Posteingang warten, den Brief öffnen, zur Kenntnis nehmen, ggf. bearbeiten und beantworten, in der jeweiligen Akte ablegen und zu späterer Zeit im entsprechenden Ordner suchen und wiederfinden.

In der papierlosen Praxis erfolgt dieser Prozess gänzlich digital und spart so wertvolle Zeit: Hier werden die Dokumente digital übermittelt und können mit wenigen Klicks direkt in der zugehörigen digitalen Patientenakte abgelegt werden. Der gesamte Aufwand für den Postversand entfällt und Sie müssen nicht mehr auf die Post warten. Stattdessen können Sie auch kurzfristig bei einem Kollegen anrufen, um sich beispielsweise einen Befund oder Röntgenbilder übermitteln zu lassen, die dann bereits innerhalb weniger Sekunden digital bei Ihnen vorliegen.

Erhalten Sie die Befunde und Arztbriefe von weniger digitalisierten Kollegen per Post oder auf anderem Wege in Papierform, ist es in Ihrer papierlosen Praxis sinnvoll, diese einzuscannen und somit digital verfügbar zu machen. Dadurch können Sie sämtliche Dokumente auch zu einem späteren Zeitpunkt mit wenigen Klicks wiederfinden und aufrufen.

Welche Patientenformulare können in einer papierlosen Praxis digital abgebildet werden?

Grundsätzlich können sämtliche Formulare, die bisher ausgedruckt und handschriftlich ausgefüllt bzw. unterschrieben wurden, mithilfe entsprechender Software auch digital abgebildet werden. Dass eine elektronische Dokumentation ebenso zulässig ist wie die Dokumentation in Papierform, ist in § 630f Abs. 1 BGB explizit festgelegt.

Einige Beispiele für Dokumente, die in Ihrer Praxis digital abgebildet werden können, finden Sie im Folgenden.

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Digitale Patientenaufnahme

Bereits der erste administrative Kontakt mit Ihren Patienten kann digital stattfinden. Während dies in der Vergangenheit nur bei gesetzlich krankenversicherten Patienten mithilfe ihrer elektronischen Gesundheitskarte der Fall war, kann mittlerweile auch die Aufnahme von Privatpatienten oder Selbstzahlern digital erfolgen. So können sowohl die Stammdaten, der Versicherungsstatus, die Zahlungsdetails als auch sämtliche Einverständniserklärungen sowie behandlungsfallspezifische Unterlagen digital am Smartphone oder an einem Tablet ausgefüllt und digital unterzeichnet werden.

Digitale (Eigen-)Anamnese

Auch der Anamnesebogen kann mittlerweile digital ausgefüllt werden. Vor allem wenn die Patienten den Anamnesebogen bereits im Vorfeld per E-Mail erhalten, haben sie die Möglichkeit, sich mehr Zeit zu nehmen, um sämtliche relevante Informationen zusammenzutragen und gründlich einzutragen. Während sich der zeitliche Druck und die Wartezeit für die Patienten verringert, können gleichzeitig die Antwortqualität und somit auch die Behandlungsqualität erhöht werden.

Digitale Patientenaufklärung

Die digitale Patientenaufklärung bringt ebenso den Vorteil mit sich, dass die Dokumente bereits im Vorfeld per E-Mail an den Patienten geschickt werden können. So kann sich dieser die Unterlagen in Ruhe ansehen, eventuelle Fragen sammeln und somit besser vorbereitet zum Termin erscheinen. Auf diese Weise verwenden sowohl Sie als auch Ihr Praxisteam somit weniger Zeit darauf, die Patientenaufklärung gemeinsam mit Ihren Patienten durchzugehen, sondern können den Termin effizienter stattfinden lassen, indem Sie gezielt für Rückfragen zur Verfügung stehen und davon profitieren, Ihrem Patienten zuvor eine entsprechende Vorbereitungszeit eingeräumt zu haben.

Weitere digitale Formulare für Ihre papierlose Praxis

Grundsätzlich können auch sämtliche weitere Formulare, die Sie von Ihren Patienten ausfüllen lassen, sowie auch Dokumente, die Sie Ihren Patienten zur Information aushändigen, digital abgebildet werden. Welche digitalen Dokumente Sie benötigen, um Ihrem Ziel der papierlosen Praxis näher zu kommen, hängt von Ihrer Fachrichtung und Ihren Behandlungsfällen ab. Von den Software-Anbietern für papierlose Praxen werden unter anderem folgende Dokumente in digitaler Form angeboten:

Wie aufwendig ist die Einführung digitaler Patientenformulare?

Der Aufwand für den Umstieg von analogen zu digitalen Patientenformularen hängt von den bisherigen Prozessen und dem aktuellen Digitalisierungsstand Ihrer Praxis sowie vom jeweiligen Software-Anbieter ab. Während es bei einer bisher noch vollständig analogen Praxis zunächst erforderlich ist, eine geeignete Praxissoftware einzuführen und grundlegende Prozesse digital abzubilden, genügen in vielen Fällen bereits wenige Stunden, um von analogen auf digitale Patientenformulare umzusteigen.

So ermittelte der Software-Anbieter Idana in einer Studie mit 35 Befragten beispielsweise eine Einarbeitungszeit des Arztes von vier Stunden sowie eine Einarbeitungszeit der Medizinischen Fachangestellten von je etwa drei Stunden. Hinzu kommt der initiale Aufwand für die Recherche einer geeigneten Software. Hierbei kann Sie unser großer Anbieter-Vergleich unterstützen und Ihnen wertvolle Zeit einsparen.

Manche Software-Anbieter bieten Ihnen neben einer Vielzahl von Standardformularen zudem an, Ihre bisher analogen Formularvorlagen für Sie zu digitalisieren, und übernehmen somit einen Großteil der Arbeit für Sie. Ein Digitalisierungsberater kann Ihnen zusätzlich dabei helfen, den Umstieg möglichst zeit- und kosteneffizient zu gestalten und den Einarbeitungsaufwand durch gezielte Schulungen zu minimieren.

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Digital vs. Papier: Sind digitale Versionen ausreichend?

Gemäß § 10 Abs. 5 der Musterberufsordnung für Ärzte (MBO-Ä) ist eine elektronische Speicherung von Daten im Gesundheitswesen grundsätzlich zulässig, sofern eine „Veränderung, Vernichtung oder unrechtmäßige Verwendung“ verhindert wird. Um dies zu gewährleisten, stehen Ärzte in der Pflicht, den entsprechenden Empfehlungen der Ärztekammer zu folgen. Sollen Dokumente nachträglich verändert werden, muss dies mithilfe einer Versionierung erfolgen, sodass auch langfristig nachverfolgbar bleibt, wann welche Änderungen vorgenommen wurden.

Werden die Anamnese, Befunde, Arztberichte etc. von Vornherein digital erstellt und mit einer elektronischen Signatur versehen, ist es ausreichend, dass diese Dokumente ausschließlich digital vorliegen. Gemäß § 371a der Zivilprozessordnung (ZPO) gelten diese Dokumente auch in ausschließlich digitaler Form als Urkunde und bringen einen entsprechend hohen Beweiswert mit. Dies gilt jedoch nicht zwangsläufig auch für eingescannte Dokumente. Daher ist besondere Vorsicht geboten, wenn Dokumente, die bisher in Papierform vorlagen, digitalisiert werden. Denn der Beweiswert eines digitalisierten Dokumentes kann gegenüber dem Beweiswert eines originalen Papierdokuments im Falle eines Arzthaftungsprozesses geringer ausfallen.

Wenn die Digitalisierung der analogen Dokumente anhand der Technischen Richtlinie 03138 des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erfolgt, können die anschließend digital vorliegenden Dokumente ebenso als Original angesehen werden. Laut der Richtlinie ist das Vernichten der analogen Dokumente im Anschluss an das richtlinienkonforme Digitalisieren somit problemlos möglich. Aber: Gemäß eigener Worte hat die Technische Richtlinie 03138 „ohne besondere rechtliche Bestimmungen lediglich empfehlenden Charakter“ (Kapitel 1.1 der Technischen Richtlinie 03138 des BSI).

Vor allem dann, wenn Dokumente in Papierform von Ihren Patienten unterschrieben wurden, stellt das Vernichten der Unterlagen ein Risiko dar. Denn in dem Fall, dass Ihr Patient im Rahmen eines Arzthaftungsprozesses bestreitet, das Dokument unterschrieben zu haben, ist es bei einem Scan nicht möglich, mithilfe graphologischer Untersuchungen nachzuweisen, dass die Unterschrift tatsächlich von Ihrem Patienten stammt. Hierzu wäre die handschriftliche, originale Unterschrift erforderlich.

Um im Zweifelsfall bestmöglich für die Beweisführung gewappnet zu sein, ist es daher empfehlenswert, diejenigen Dokumente weiterhin für den gesamten Zeitraum der Aufbewahrungsfrist in Papierform aufzubewahren, die von Ihren Patienten handschriftlich unterschrieben wurden und gegebenenfalls als Beweismittel dienen könnten. Dies betrifft häufig vor allem die Patientenaufklärung und Einverständniserklärungen.

Eine Digitalisierung dieser Unterlagen kann dennoch sinnvoll sein – vor allem dann, wenn die Patienten weiterhin bei Ihnen in Behandlung sind und Sie immer wieder Zugriff auf die entsprechenden Dokumente benötigen. Denn auch wenn Sie die Dokumente zusätzlich in Papierform aufbewahren, bieten Ihnen die digitalen Versionen den Vorteil, dass Sie diese per Suchfunktion in Sekundenschnelle digital einsehen oder auch unkompliziert an Kollegen übermitteln können.

Vorteile der papierlosen Praxis

Sowohl für Sie als Arzt als auch für Ihr Praxisteam und für Ihre Patienten bringen die digitalen Praxisformulare zahlreiche Vorteile mit sich.

Allgemeine Vorteile der papierlosen Praxis

  • Antwort- und Behandlungsqualität: Indem die Patienten die Dokumente bereits in aller Ruhe zuhause ausfüllen können, werden die Fragen gründlicher und mit weniger Zeitdruck beantwortet. Diese gehobene Antwortqualität wiederum ermöglicht Ihnen eine Steigerung der Behandlungsqualität.
  • Videosprechstunde: Während einer Videosprechstunde kann der Patient seine Daten nun unkompliziert an seinem eigenen Computer eintragen und per Klick an Ihre Praxis übermitteln. So liegen Ihnen die Angaben Ihres Patienten augenblicklich vor.
  • Ressourcenschonung: Durch die digitalen Dokumente werden zahlreiche Ausdrucke vermieden, wodurch Papier und Druckertinte eingespart und Ressourcen geschont werden.

Hinweis:
Schätzungen aus dem Jahr 2011 zufolge, wurden damals im deutschen Gesundheitssystem jährlich rund 5 Mrd. Dokumente ausgedruckt, was Kosten in Höhe von rund 2,5 Mrd. Euro entsprach. Für den Versand an Patienten oder medizinische Einrichtungen kamen etwa gleich hohe Portokosten hinzu. (Quelle: Deutsches Ärzteblatt 2011, „Papierlose Praxis (Teil 1): Interne Prozesse optimieren“)
Die papierlose Praxis bringt demnach ein enormes Einsparpotenzial hinsichtlich natürlicher sowie auch finanzieller Ressourcen mit sich.

  • Informationsweitergabe: Digitale Dokumente können bei Bedarf unkompliziert an andere Abteilungen innerhalb einer Klinik oder auch an andere medizinische Einrichtungen weitergegeben werden. Sie liegen in Sekundenschnelle digital vor.

Vorteile für Ärzte & Praxisteams

  • Automatische Übertragung in Praxissoftware: Die Antworten Ihrer Patienten müssen nicht mehr manuell abgetippt oder eingescannt werden, sondern werden automatisch in Ihr PVS übertragen.
  • Zeitersparnis: Die automatische Übertragung in Ihre Praxisverwaltungssystem spart Ihnen und vor allem auch Ihrem Praxisteam wertvolle Zeit.
  • Vollständigkeit: Digitale Praxisformulare können so konfiguriert werden, dass sie eine Fehlermeldung anzeigen, wenn Fragen übersehen wurden. So sparen Sie und Ihr Praxisteam Zeit, um bei unvollständigen Angaben nochmals nachzufassen.
  • Lesbarkeit: Digitale Antworten verhindern, dass unleserliche Handschrift falsch entziffert und missinterpretiert wird. Die digitale Schrift ist immer gleichermaßen gut lesbar.
  • Terminvorbereitung: Indem die Antworten Ihrer Patienten bereits vor dem vereinbarten Termin in Ihrem PVS vorliegen, können Sie sich schon im Vorfeld auf das Arzt-Patienten-Gespräch vorbereiten.
  • Kostensenkung: Durch die effizienten Prozesse und den wegfallenden Druckaufwand kann die papierlose Praxis sowohl Ihre Personalkosten als auch Ihre Papier-, Druck- und Archivierungskosten senken.

Wie hoch ist die finanzielle Ersparnis durch digitale Formulare?
Der Software-Hersteller Idana ermittelte in einer Studie über den Nutzen und die Potenziale ihrer Software, dass sowohl Ärzte als auch Medizinische Fachangestellte pro digital ausgefülltem Formular im Durchschnitt vier Minuten Zeit gegenüber dem zuvor analogen Vorgehen einsparen. Unter Berücksichtigung des jeweiligen durchschnittlichen Bruttoeinkommens bzw. der durchschnittlichen Gehaltskosten pro Stunde (bei Ärzten: 73,68 Euro; bei MFA: 23,50 Euro) ergab dies für den Arzt eine Ersparnis von rund 4,98 Euro, für den jeweiligen Medizinischen Fachangestellten eine Ersparnis von rund 1,57 Euro pro digital ausgefülltem Formular. Bei durchschnittlich 191 digital ausgefüllten Formularen pro Praxis pro Monat lag die Ersparnis laut der Idana-Studie monatlich bei 1.251 Euro. Zudem konnten die Praxen, die in der Idana Studie berücksichtigt wurden, ihre jährlichen Kosten für Papier um durchschnittlich 240 Euro reduzieren.

  • Platzsparende Archivierung: Da die Patientenakten einschließlich aller Dokumente dank der richtigen Software revisionssicher und datenschutzkonform archiviert werden können, entfällt die platzintensive und teils teure Archivierung von Papier-Unterlagen.
  • Schnelles Wiederfinden: Mithilfe einer integrierten Suchfunktion lassen sich die digitalen Dokumente im PVS in Sekundenschnelle wiederfinden, ganz ohne dass Sie oder Ihr Praxisteam Ordner wälzen müssen.
  • Remote-Zugriff möglich: Mithilfe eines Laptops oder eines Tablets können Sie ortsunabhängig auf die Patientendaten zugreifen. So haben Sie sie beispielsweise auch bei Hausbesuchen immer zur Hand.
  • Aktualisierung der Fragebögen: Je nach Anbieter werden die Fragebögen automatisch an Gesetzesänderungen angepasst. So können Sie jederzeit auf rechtskonforme Fragebögen zurückgreifen.
  • Schutz vor Schäden: Im Gegensatz zu Patientenunterlagen in Papierform, sind die digitalen Dokumente in Ihrer papierlosen Praxis – sofern sie entsprechend gesichert sind – vor Einbrüchen sowie Wasser- oder Brandschäden geschützt.
  • Weitere Auswertungen: Da die Daten Ihrer Patienten in einer papierlosen Praxis ohnehin digital vorliegen, sind Statistiken oder andere Auswertungen unkompliziert möglich.

Vorteile für Patienten

  • Unabhängig von Ort, Zeit und Gerät: Ihre Patienten können die Fragebögen bereits im Vorfeld zuhause oder unterwegs ausfüllen. Das gibt ihnen mehr Bedenkzeit, reduziert Stress und erhöht die Antwortqualität.
  • Weniger Zeit im Wartezimmer: Patienten, die sich bereits im Vorfeld vorbereitet haben, müssen weniger Zeit im Wartezimmer einplanen. Der Arztbesuch kann effizienter und zeitsparender stattfinden.
  • Mehrsprachigkeit: Digitale Formulare können unkompliziert in verschiedene Sprachen übersetzt werden und somit auch anderssprachigen Patienten den Arzttermin erleichtern.

Technische Voraussetzungen für eine papierlose Praxis

Damit Sie auch Ihre Praxis papierlos führen und auf digitale Praxisformulare umsteigen können, müssen ein paar technische Voraussetzungen geschaffen werden.

Zunächst benötigen Sie – sofern noch nicht vorhanden – eine Praxissoftware. Hier werden die Patientenstammdaten, Termine, Befunde etc. gesammelt abgelegt und liegen in Sekundenschnelle vor. Da die meisten Arztpraxen heutzutage ohnehin mit einem digitalen Praxisverwaltungssystem arbeiten, bringt die bisherige Handhabung mit ausgedruckten Formularen den Nachteil mit sich, dass alle Daten nach der analogen Erfassung entweder händisch abgetippt oder eingescannt werden müssen, um anschließend gesammelt im PVS abgelegt zu werden. Hier kann der Einsatz digitaler Praxisformulare Abhilfe schaffen. Sofern Ihre Praxissoftware selbst keine digitalen Formulare bereitstellt, müssen Sie auf einen zusätzlichen Anbieter für digitale Praxisformulare zurückgreifen, der mit einer entsprechenden Schnittstelle an Ihr Praxisverwaltungssystem angebunden werden kann.

Zu guter Letzt benötigen Sie für Ihre papierlose Praxis ein Tablet, auf dem Patienten ihre Daten eintragen können. Hier gilt es zu beachten, dass Ihr Tablet mit Ihrem Betriebssystem kompatibel sein muss (z. B. Android, iOS, Linux). Ein paar Anbieter liefern ein Tablet gleich mit, sodass Sie zur Nutzung der digitalen Praxisformulare kein eigenes Tablet anschaffen müssen.

Um die Dokumente bereits im Vorfeld eines Termins an Ihre Patienten senden und von Ihnen vorbereitend ausfüllen zu lassen, empfiehlt sich zudem die Anbindung an ein Online-Terminbuchungstool. Den Patienten, die online einen Termin buchen, kann so automatisch eine E-Mail mit den benötigten Fragebögen zugesandt werden.

Hinweis
Laut einer Studie des Software-Herstellers Idana lagen die Kosten für neue Hardware pro Praxis durchschnittlich bei 370 Euro.

Einführung einer papierlosen Praxis dank digitaler Praxisformulare

Mithilfe eines strukturierten Vorgehens gelingt der Umstieg von einer analogen zu einer digitalen, papierlosen Praxis im Handumdrehen. Voraussetzung für die Einführung einer papierlosen Praxis ist, dass Sie bereits ein Praxisverwaltungssystem verwenden, in dem Sie die Dokumente zukünftig digital ablegen und weiterverarbeiten können. Haben Sie bisher kein PVS eingeführt, empfehlen wir Ihnen unseren Praxissoftware-Vergleich.

  1. Anforderungsprofil erstellen:
    Verschaffen Sie sich zunächst einen Überblick darüber, welche Funktionen es gibt, welche Sie benötigen, welche einen netten Zusatz darstellen würden und auf welche Sie verzichten können. Gewinnen Sie auch Ihr Praxisteam für die papierlose Praxis. Alle Prozessänderungen, die eine Umgewöhnung des Praxisteams erfordern, können in Teams grundsätzlich auf Widerstand stoßen. Um dies zu vermeiden, ist es empfehlenswert, dass Sie Ihre Medizinischen Fachangestellten bereits im Vorfeld mit in die Entscheidungsfindung einbeziehen. Fragen Sie proaktiv, welche Wünsche Ihre Mitarbeiter an die Software haben, wo sie Schwierigkeiten sehen und an welcher Stelle sie sich gegebenenfalls besondere Unterstützung wünschen. Indem Sie Ihr Praxisteam einbeziehen und Ihren Mitarbeitern Verständnis entgegenbringen, können Sie den potenziellen Widerstand minimieren und die papierlose Praxis problemlos einführen.
  2. Software aussuchen:
    Sobald Sie sich darüber im Klaren sind, welche Funktionen Sie für Ihren Praxisalltag benötigen, können Sie eine konkrete Software auswählen. Unsere Vergleichstabelle (s. o.) liefert Ihnen einen ganzheitlichen Überblick über die Unterschiede sowie die Vor- und Nachteile der jeweiligen Optionen. Viele Anbieter bieten eine kostenlose Testversion an. Nehmen Sie sich die Zeit, um zwei oder drei verschiedene Softwares in der Demoversion zu testen. So können Sie einen fundierten Vergleich ziehen und eine bestmögliche finale Entscheidung treffen.
  3. Registrieren:
    Haben Sie sich final für eine Software entschieden, können Sie sich registrieren und mit dem Umstieg auf die papierlose Praxis starten.
  4. Formulare erstellen:
    Nachdem Sie sich bei der Software Ihrer Wahl registriert haben, müssen die Formulare erstellt werden, die letztlich in der Praxis zum Einsatz kommen sollen. Hierbei können Sie aus verschiedenen Standardformularen auswählen oder – je nach Software – weitere individuelle Formulare entwerfen. Manche Software-Anbieter übernehmen diese Arbeit für Sie.
  5. Bestehende Dokumente digitalisieren („ersetzendes Scannen“):
    Bisherige Dokumente sollten (zumindest teilweise) ebenfalls digital abgebildet werden, sodass Sie zukünftig vollumfänglich von den Vorteilen der papierlosen Praxis und der digitalen Dokumente profitieren können. Erstrebenswert ist es dabei, dass die bisher analogen Dokumente nicht nur als simpler Bild-Scan auf Ihrem Praxis-Computer oder auch in Ihrem Praxisverwaltungssystem vorliegen, sondern dass Sie diese (ebenso wie die neuen digitalen Dokumente) ebenfalls per Suchfunktion durchsuchbar machen. Hierzu ist es empfehlenswert, die bisher in Papierform vorliegenden Dokumente als PDF/A einzuscannen. So können Sie die Dokumente nicht nur digital aufrufen, sondern sie dank der Volltextsuche zusätzlich nach bestimmten Schlagworten durchsuchen.

Datenschutz in der papierlosen Praxis

Neben der Recherche einer geeigneten Software, dem Entwurf digitaler Vorlagen und der Digitalisierung bestehender Dokumente besteht eine besondere Herausforderung der papierlosen Praxis darin, den Anforderungen an den Datenschutz in einer Arztpraxis gerecht zu werden. Wichtig ist es daher, einen professionellen Anbieter zu wählen, der unter anderem eine rechtssichere, fristgerechte elektronische Archivierung der Patientenakten gewährleistet und dafür Sorge trägt, dass sämtliche Daten in regelmäßigen Abständen DSGVO-konform gesichert werden. Zudem muss sichergestellt sein, dass die hochsensiblen Patientenakten vor Fremdzugriff geschützt sind und entsprechend nur Sie und Ihr befugtes Praxispersonal darauf zugreifen können.

Da der Datenschutz in Arztpraxen (sowohl hinsichtlich analoger als auch digitaler Unterlagen) einige rechtliche Fallstricke mit sich bringt, empfiehlt es sich, im Zweifelsfall Rat von einem spezialisierten Datenschutzexperten einzuholen.

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4 Schritte

Fazit: Der Umstieg auf die papierlose Praxis lohnt sich.

Eine digitale, papierlose Praxis bringt gegenüber dem Umgang mit Patientenakten in Papierform zahlreiche nennenswerte Vorteile mit sich. So sparen Sie nicht nur Papier- und Druckkosten, sondern vor allem auch Zeit, indem der Aufwand fürs Drucken, Abheften und Suchen von Akten drastisch minimiert wird.

Auch wenn es aus Gründen der Beweiskraft in einigen Fällen gegebenenfalls nicht möglich bzw. empfehlenswert ist, ein Papier-Dokument nach dem Digitalisieren zu vernichten, lohnt sich der Umstieg zur papierlosen Praxis. Zwar sollten einige der bisher analog vorliegenden Dokumente weiterhin in Papierform archiviert werden, doch sparen Sie trotzdem einiges an Platz, Zeit und Geld, wenn Sie zumindest zukünftige Dokumente ausschließlich in digitaler statt analoger Form speichern und verarbeiten.

Mithilfe unseres großen Anbieter-Vergleichs finden Sie die richtige Software für Ihre digitalen Praxisformulare und können vollumfänglich von den Vorteilen einer papierlosen Praxis profitieren. Weitere Möglichkeiten, wie Sie Prozesse in Ihrer Arztpraxis noch effizienter gestalten und Kosten einsparen können, erfahren Sie in unserem großen Ratgeber über die Digitalisierung in Arztpraxen.

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Arzt

Häufige Fragen zur papierlosen Praxis

Eine papierlose Praxis zielt darauf ab, sämtliche Dokumente in digitaler statt analoger Form zu nutzen und zu archivieren. Patientenunterlagen liegen somit nicht mehr in Papier-Ordnern ab, sondern digital in der Praxissoftware.

Grundsätzlich können sämtliche Formulare in Ihrer Arztpraxis digital abgebildet werden. Das gilt sowohl für Anamnesebögen, Patientenaufklärungen und Stammdaten als auch für Einverständniserklärungen, Behandlungsverträge, Honorarvereinbarungen oder andere Dokumente.

Der größte Vorteil der papierlosen Praxis liegt in der großen Zeitersparnis für Ärzte und Praxisteams: Formulare, die vom Patienten ausgefüllt wurden, werden automatisch an das Praxisverwaltungssystem übermittelt und können dort in Sekundenschnelle weiterverarbeitet und z. B. auf bestimmte Schlagworte durchsucht werden. Zeitintensives Abtippen oder Einscannen von Papier-Dokumenten entfällt.

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